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24.12.2016

Blind date heute - Christine

Hallo, ich bin Christine von Entspannung durch Patchwork.


Als gebürtige Kölnerin wohne ich jetzt in ländlicheren Pulheim im Rhein-Erft-Kreis.
Als Teenager habe ich mit Begeisterung meine eigenen Karnevalskostüme genäht. Außerdem habe ich vieles zum Anziehen genäht, bin allerdings immer an Reißverschlüssen und Knopflöchern verzweifelt. Das war einer der Gründe, warum ich mit dem Nähen aufgehört habe. Nach so rund 20 Jahren, in denen ich noch nicht einmal Hosen umgenäht habe, sah ich bei einer Bekannten große Quilts an den Wänden hängen mit tollen Mustern, die aus tausenden, winzigen Einzelteilen bestanden. Als ich dann noch erfuhr, dass sie diese komplett mit der Hand genäht hatte, rief ich mit Überzeugung: „Sowas könnte ich NIE! Wie kannst du nur die Geduld und die Zeit dafür finden!“ (Diesen Spruch hat wahrscheinlich jeder Quilterin schon einmal gehört...)

Tja, Frau soll nie „Nie!“ sagen. ;-)


In einer Lebensphase, wo ich dringend eine Ablenkung brauchte, die meine Finger und vor allem meine Gedanken beschäftigte, fing ich mit meiner ersten Patchworkdecke an. 

1: Meine erste Patchworkdecke

Danach hatte es mich gepackt! Ich las mich in die traditionellen Blöcke ein, verstand irgendwann die Logik hinter den Vierer- und Neunerblöcken und malte stundenlang Patchworkmuster. Aus dieser Beschäftigung entstanden meine Bücher „Eigene Patchworkmuster entwerfen: Mehr als ein Ausmalbuch“. Ich bin überzeugt, dass alleine das Ausmalen und selber kreieren der Musterblöcke bereits entspannt. Und wenn man die innere Logik der Muster einmal verstanden hat, dann ist es kein Hexenwerk mehr, eigene Ideen zu entwickeln.
Tja, und da ich als Kommunikationstrainerin quasi „von Natur aus“ den Hang habe, mein Wissen an andere weiterzugeben, liebe ich es, meinen Spaß am Bücher schreiben und anderen etwas beizubringen, jetzt auch beim Thema Patchwork einzusetzen. Daraus entstand mein Youtube-Kanal, in dem ich kleine Tipps gebe, wie man sich das Patchworkleben einfacher machen kann. Der Kanal wächst langsam aber stetig mit meinem eigenen Wissen, aber er muss sich meine freie Zeit mit meinen Patchworkprojekten teilen. Und du weißt sicher, wer häufig der Sieger ist...

Als Quilterin oder besser gesagt Patchworkerin fühle ich mich quasi wie eine Gesellin auf der Walz, denn die Anfängerzeit liegt hinter mir und ich entdecke immer neue Techniken und Möglichkeiten, die die weite Patchworkwelt mir bietet. Dank des Internets kann ich es mir zuhause gemütlich machen und muss nicht zu Fuß die Welt erkunden.

Was ich bisher noch nicht gefunden habe, das ist eine nette Quiltgruppe hier im Rhein-Erftkreis. Vielleicht habe ich Glück und ich finde bald eine nette Gruppe? Einfach nur zum geselligen Beisammensein und gemeinsamen Nähen, denn beim Nähen lässt sich wunderbar klönen.

2: Mein "La Passion" (von Grit's Life) in der Entstehung
Vielleicht fragst du dich, warum ich hier nicht viele Fotos von meinen Quilts einstelle? Tja, ich denke, dass ist derzeit der große Unterschied zwischen mir und anderen Quiltern. Ich habe nur selten das Bedürfnis, einen Quilt komplett fertigzustellen. Ich schwelge darin, die vielen verschiedenen Techniken und Methoden auszuprobieren. Vor allen das Nähen mit der Hand ist für mich die pure Entspannung. Wenn ich die Technik dann hinreichend ausprobiert habe, dann erkläre ich meistens das Top für fertig. ;-)

Andere nennen es Ufos (Unfertige Objekte) aber für mich hat es nichts Negatives oder Unfertiges, denn für mich ist es quasi fertig, denn es hat seinen Zweck erfüllt. Eine Freundin fragte mich gestern, was ich denn mit dem „La Passacaglia“ mache, wenn er fertig sei und ich stutzte erst einmal: „Wie, was ich damit mache?“ Mir kam es gar nicht in den Sinn, dass das Teil einen Zweck erfülle müsse. Mal schauen, wie es bei mir mit den Tops weitergeht. Vielleicht bekomme ich irgendwann das Bedürfnis, vollständige Quilts herzustellen. Ich sag' nicht mehr „nie“! ;-)

3: "La Passacaglia" (von Willyne Hammerstein) 
Es gibt auch einige fertige Objekte wie zum Beispiel Weihnachtsdecken. Oder auch bald den Samplerquilt, den ich gerade für eine Freundin mache. Diese Quilts entstanden aus dem konkreten Bedürfnis heraus „Ich will einen Quilt für …. nähen“ und nicht daher, dass ich ein tolles Muster fand, zu dem ich einen Quilt herstellen wollte. Also quasi zwei Seiten, um ein Projekt zu starten...

Abbildung 4: Der Friendship-Quilt für eine Freundin wird Ende des Jahres verschenkt
Ach ja, die ganzen Handnähprojekte nähe ich klassisch also „Stoff gegen Stoff“. „Foundation piecing“ bzw. „Nähen auf Papier“ habe ich inzwischen einige Male ausprobiert, denn es gibt sehr schöne Patterns dazu. Derzeit bin ich noch nicht sooo begeistert davon. Ich schneide mir die Stoffteile lieber aus, egal wie klein sie sind und nähe sie dann „klassisch“ zusammen.

Abbildung 5: Meine liebste FPP-Vorlage: Der Schneemann (von Carol Doak)
Das „Paper piecing“ oder „Lieseln“ bewundere ich immer bei anderen. Wenn ich jedoch daran denke, dass ich selbst mit den winzigen Papierteilchen UND dem Stoff kämpfe und das Papier im Gegensatz zu mir gewinnt... , dann schaudert es mich derzeit noch. Aber ich sage nie wieder „Nie!“ ;-)

Neben dem „La Passacaglia“ nähe ich derzeit am „La Passion“, entwerfe meine erste Einkaufstasche in „Watercolour-Technik“ (die nähe ich an der Nähmaschine) und mache immer wieder einen „Patchwork of the crosses“. Mit der grandiosen Quilting-Software EQ7 (tolles Spielzeug!) entwickle ich meine eigenen „NewYork Beautys“.


Die meisten meiner Patchwork-Projekte dokumentiere ich mit Fotos und Videos. Ich hoffe, dass ich Zeit finde, um noch in diesem Jahr meinen ersten Videokurs zu einer Patchworkmethode herauszubringen. Es ist die Frage, ob ich die Nähnadel so lange aus der Hand legen kann...
 So, jetzt habe ich sehr viel über mich erzählt. 
Herzliche Grüße
Christine 

4 Kommentare:

  1. Hi, Christine,
    es ist "lustig", hier von dir zu lesen,
    denn mein Wichtel-Päckchen, das ich bei unserem Weihnachts-Quilt-Treffen durch "Zufall" erwürfelt habe,
    enthielt genau dein Buch: "Eigene Patchwork-Muster entwerfen 1" ...
    Da ich dich vorher nicht kannte, habe ich nun eine "Idee" von der Autorin ... =)))
    Frohe Weihnachten!
    Kirsten

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  2. Liebe Christine,

    ich folge Dir ja schon eine Weile auf Instagram und freue mich, jetzt auch hier von Dir zu lesen. Das war ein sehr interessanter Bericht. Das mit den Techniken auszuprobieren, finde ich sehr interessant, allerdings versuche ich tatsächlich meist am Ende, etwas daraus zu machen. Sei es ein Miniquilt für die Wand oder ein Kissen. Zu viele UFOs belasten mich. Veilleicht sollte ich hier meine Sichtweise ändern.
    Dein Name "Entspannung-durch-Patchwork" ist für mich Programm, denn genau das empfinde ich jedes Mal!
    Lieben Dank für diesen Einblick in Dein Quilterleben und bis bald auf Instagram oder Facebook
    Deine Ariane

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  3. Hallo Christine,
    du hast meine Bewunderung dafür, dass du die Quilts per Hand nähst. Wunderbar finde ich wie du deine Entwicklung beschreibst und dein Wissen so kreativ über Bücher und YouTube weitergibst.
    Im übrigen stimme ich dir voll zu, dass unser Hobby eine sehr beruhigende, meditative Art bietet, Entspannung und Ablenkung zu finden.
    LG este

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  4. Hallo Christine,
    jetzt erst komme ich dazu etwas zu Deinem Blind Date zu schreiben. Es ist doch wunderbar, dass es so viele Gründe gibt, einen Quilt zu machen...Nähen als Meditation ist sicher nicht der schlechteste Ansatz. Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Quilten der schönen Sachen.
    Viele Grüße
    Martina

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