Hallo ihr Lieben,
ich grüße euch mit den gleichen Worten wie ich dies auch
stets auf meinem Blog tue und freue mich sehr, dass ich mich hier vorstellen
darf.
Die Anfrage von May hat mich überrascht und zunächst war ich
gar nicht sicher, ob überhaupt und - wenn ja - was ich zu erzählen hätte. Dann
hab ich ohne Grübeleien zugesagt.
Also gehen wir mal der Reihe nach vor.
Mein Blogname ist eSTe – etwas ungewöhnlich? Er setzt sich
aus nur zwei Buchstaben zusammen, nämlich den Anfangsbuchstaben meines real name:
ST, verbunden mit dem lautmalerischen „e“. Ich bin Mitte 60, wohne in einem
kleinen Ort etwa 30 km südöstlich von München und kam erst vor 2 ½ Jahren zu
diesem Hobby, das jetzt einen Großteil meiner Zeit buchstäblich verschlingt und
sie aber durchaus auch entschleunigt und dehnt. Das ist absolut kein
Widerspruch, ihr könnt das ganz sicher nachempfinden. Wenn ich so zurückdenke,
kommt es mir aber so vor, als wäre ich schon gefühlte 10 Jahre infiziert.
Begonnen hat alles – fast hätte ich geschrieben: bei Adam
und Eva. So weit will ich natürlich nicht zurück gehen (ich will ja nicht
unglaubwürdig sein :D). Fest steht jedenfalls, dass ich bereits in der Kindheit
gern gebastelt habe und der Handarbeitsunterricht war nur wegen der
hausbackenen Projekte ein Gräuel für mich. Das Erlernen der verschiedenen Grundtechniken
war es, das mich interessierte. Als junge Frau habe ich später pausenlos
gestrickt. Handarbeit war also immer schon ein Thema für mich.
Dann kam allerdings eine lange Zeit ohne jede kreative
Tätigkeit, denn meine Berufsjahre habe ich in Büros verbracht. Ich habe meine
Arbeit geliebt, das Hauptaugenmerk lag in sehr abwechslungsreichen Organisationsarbeiten
und außerdem ließ mein Arbeitsumfeld nie etwas zu wünschen übrig. Vor 10 Jahren
war dann die Luft raus und ich dachte „da gibt es doch noch mehr“ – also begann
ich das, was ich „mein zweites Leben“ nenne: ich hörte auf zu arbeiten und
wurde bei diesem Vorhaben von meinem Mann großartig unterstützt.
Zunächst hab ich mich im Winter auf den wochentags fast
leeren Pisten wohl gefühlt und ansonsten verschiedenste Kurse „quer Beet“ in
der VHS gebucht. Bald hat sich mein Kreativpotential wieder gemeldet. Ich
wollte wieder mal ein Ergebnis meines Tuns in den Händen halten und habe gestrickt,
gehäkelt, mich im Filzen probiert, Puppen modelliert usw. Nur Nähen stand nicht
auf meinem Plan. Patchworken fand ich zwar sehr interessant, doch aus der Ferne
auch reichlich kompliziert. Und außerdem: das dauert ja ewig, bis so eine Decke
fertig ist. Nein, nichts für mich, ich brauche schnelle Ergebnisse. So richtig
zufrieden war ich allerdings auch nicht.
Das änderte sich, als mir der Zufall zu Hilfe kam.
Eines Tages wurde ein (Abo-)Anlernheft „Patchwork leicht
gemacht“ angeboten, das sich jedoch bald als Flop erwies. Zu teuer,
unattraktive (naja, eigentlich hässliche) Stoffe und einfach nix g’scheites,
das habe ich sogar als Laie bald erkannt. Gleichzeitig fielen mir Stoffquadrate in die Hände, die
ich vor vielen Jahren aus unerfindlichen Gründen mal gekauft hatte. Also hab
ich diese mit selbst ausgeschnitten
Quadraten eines alten Dirndls ergänzt und aneinander genäht – eben so lange,
wie der Stoff reichte. Dann war erst mal wieder Ratlosigkeit um mich. Was tun
mit diesem Top, von dem ich nicht mal wusste, dass es „Top“ heißt.
Der Durchbruch kam bei einem Caféhausbesuch. Am Nebentisch
saß eine Gruppe Frauen und auf dem Tisch lag ein Patchworkheft. Jetzt oder nie
war sofort mein Gedanke, ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach die Gruppe
an. Das war’s! Dort und natürlich folgend im Internet und auf all euren
wunderschönen Blogs wurden endlich all meine unzähligen Fragen gestillt und
auch der allererste Quilt, bei dem es nur zur Kniedecke reichte, fand endlich
seine Vollendung. Ihr seht ihn ganz am Anfang meines Berichts.
Auf den Geschmack gekommen, folgte sofort der Card Trick,
auch in kleinem Format, denn Stoffe waren noch Mangelware. Das Muster hatte
mich einfach fasziniert und ich wollte unbedingt wissen, ob ich so was zustande
bringe.
Und so hangelte ich mich von einer Decke zur anderen, meine
Stoffvorräte wurden umfangreicher, meine Fachliteratur erweiterte sich enorm,
natürlich auch meine Ausstattung mit allerlei unentbehrlichem (und manchmal
auch entbehrlichem) Handwerkszeug. Und
ich erkannte, dass ich scheinbar ein Faible für die Farbe „grün“ habe – hätte
ich nie als meine Lieblingsfarbe genannt. Doch in Quilts tauchte diese ständig
auf, z. B. bei diesem „Crosshatch“:
Vom Quilten hatte ich lange Zeit gar keine Ahnung, ich hielt
das Stabilisieren in der Naht schon für das „non-plus-ultra“. Da hat mir ein
ganz toller Quilt-Kurs bei Nana die Augen geöffnet und trotzdem hat es noch
lange gedauert bis ich die Scheu davor verlor. Theorie ist eben nicht alles und
viel Üben ist nicht so meine Sache. Ich „übe“ meistens am Original.
Deshalb werde ich diese traumhaften
Federn, Ornamente etc. nie so perfekt können – aber mir genügt es so, wie es
ist.
Ein weiteres herausragendes Erlebnis war ein Cross-it Kurs
mit Brigitte Heitland in München. Nicht nur durch ihre Persönlichkeit hat mich
diese Frau sehr beeindruckt. Ihre Stoffkollektionen bei Moda/Zen Chic zählen zu
meinen absoluten Favoriten.
Gerne bin ich auf der Suche nach ein bißchen Ungewöhnlichem:
so habe ich das Binding meines „Ident“ nur auf die Rückseite genäht – so sehen
die Blöcke vorne so unbefestigt aus, so, als würden sie fast aus einem nicht
vorhandenen Rahmen purzeln.
Und noch einen Kurs hab ich mir gegönnt: NYB-Paperpiecing
bei Quilt et Textilkunst in München, den Sandra (Hohenbrunner Quilterin)
geleitet hat – ihr kennt sicher ihren Blog.
Das macht mir enorm viel Spaß und hat eine weitere Tür für mich
geöffnet.
Einer meiner Lieblingsquilts ist the elephant, ein
Eigenentwurf, bei dem ich immerhin die Elefanten erstmals mit Handquilting
betont habe.
Zur „Anlassnäherei“ (so nenne ich Arbeiten für z. B.
Weihnachten, Ostern) hab ich mich bisher nicht durchringen können. Es ist mir
einfach zu wenig, meine Arbeiten nur eine kurze Zeit im Jahr nutzen zu können.
Auch Wandbehänge habe ich bisher vermieden, denn mir fehlen entsprechende
Freiflächen um ihnen die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Außerdem ist es mir am liebsten, wenn die Decken und Kissen genutzt
und geliebt und somit „verbraucht“ werden – ohne große „Berührungsängste“.
Auch Babyquilts gehören zu meinen heißgeliebten Projekten.
Momentan bin ich auf dem schwarz-weiß-Trip: mein aktuelles
Projekt ist ein Amish Saw Tooth, links und rechts fehlen noch die weißen
Streifen
Ansonsten gibt es noch so viel das ich noch nicht genäht hab
z. B. einen Dreiecksquilt oder einen echten klassischen Quilt – zu letzterem
wird es aber auch nicht kommen, fürchte ich. Denn mein Bestreben geht eindeutig
zu den modernen Quilts und auch eher zu den „nicht so farbigen, nicht bunten“.
Ach ja, bunt: einen Mystery (Grand
Illusion) von Bonnie K. Hunter hab ich gleich in meinem ersten Nähjahr in
Angriff genommen. Völlig ahnungslos was da auf mich zukommt, hab ich mich gerne
dazu überreden lassen. So nach dem Motto: zur rechten Zeit werde ich die
gestellten Aufgaben schon schaffen, also immer mit der Ruhe und so kam es dann
auch. Zudem konnte ich immer auf Unterstützung zählen.
Ein ganz großer Dank geht an euch alle in der Bloggerwelt, denn
von euch wurde ich mit wertvollen Tipps gefüttert und durch euch durfte ich viel
lernen, und außerdem habe ich so viele sympathische Gleichgesinnte gefunden. Es
ist mir jedes Mal eine Freude, bei euch zu stöbern.
Und ebenfalls ein großes Dankeschön an das Team der Modern Cologne
Quilter, eure Idee des Blind Date ist
große Klasse.
Ich grüße euch ganz herzlich und wünsche euch eine
produktive Vorweihnachtszeit und weiter viel Freude an unserem herrlichen Hobby
eure
eSTe
Hallo Este,
AntwortenLöschenich mag deine Quilts auch sehr gerne und die Kissen sind ja total süß! Schön, mal deinen Anfang vom Patchwork kennenzulernen. Danke dafür!
LG, Rike
Liebe Este,
AntwortenLöschenhabe mit Freude deine Ausführungen gelesen und finde mich in Einigem darin wieder. Ganz dick und fett möchte ich das Einstiegserlebnis durch den Kurs mit Brigitte Heitland = Crossit unterstreichen. Ab da machte auch mein PW-Leben eine ausgeprägte Kertwendung.
Wünsche dir viel Spaß beim Erobern der Ideenwelt.
LG Renate
Hallo Este, habe mit Freude deinen Bericht gelesen. Finde mich in Einigem darin wieder. Ganz besonders dick und fett möchte ich das Einstiegserlebnis mit Crossit und Brigitte Heitland unterstreichen. Ab da nahm meine PW-Welt eine Kehrtwende.
AntwortenLöschenViel Spaß beim Erobern der Ideenwelt.
LG Renate
Liebe eSTe,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für deinen Bericht. Es ist sehr interessant zu lesen, dass du (wie viele andere und ich auch!) über einige Selbstversuche zum schönsten "Hobby" der Welt gelangt bist- und schon so viele Projekte fertiggestellt hast. Die Kurse von Brigitte bringen immer wieder eine neue Sichtweise und eine neue Ausrichtung mit sich, das ist für mich unbeschreiblich inspirierend.
Schön, dass es dir auch so ging.
Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen und deine Werke zu bewundern.
Liebe Grüße
Dagmar
Liebe eSTe, "unbekannterweise" lieben Dank für diesen sehr persönlichen Bericht. Ich finde vielesz wieder in meinem "Hobby-Lebenslauf". Ich wünsche dir weiterhin viele innovative Idden. Lieben Gruß aus dem hohen Norden
AntwortenLöschenAndrea
Ein toller Beitrag. Gerne hab ich locker bis zum Schluss durchgehalten. Etliche deiner Projekte kenne ich von deinem Blog. Aber die hier gezeigten Kissen sind mir doch tatsächlich durch die Lappen gegangen! Dieses Design merke ich mir. Ich brauche dringend Kissen!
AntwortenLöschenAlles Liebe für dich und mache weiter so!
Marion
Ich kenn Dich ja schon :-) aber trotzdem ist das sehr interessant, hier so über Deinen Werdegang zu lesen! Toll!
AntwortenLöschenLG, Sandra
Liebe Este,
AntwortenLöschenich folge deinem Blog schon länger und bin immer begeistert von deinen schönen Projekten. Dass Du wirklich erst seit 2,5 Jahren dieses schöne Hobby hast, kann ich kaum glauben. Die Sache mit dem Schwarz-weiß kann ich gut nachvollziehen. Das wird auch meine Richtung in 2017.
Viele Grüße
Martina
Liebe Este,
AntwortenLöschenDein Bericht hier war sehr interessant. Ich finde es immer sehr spannend zu lesen oder zu hören, warum jemand mit dem Nähen und speziell Patchworken anfängt. Siehst Du, bei mir ist es eher anders herum: Bei anderen finde ich Quilts aus modernen Stoffen und modernen Blöcken total schön, ich selbst nähe aber lieber traditionelle Quilt und liebe Reprostoffe.
Liebe Grüße Viola
Liebe eSTe, herzlichen Dank für die Erzählung - fand ich spannend zu lesen. Tja, jeder hat ja so eigene Geschichte...
AntwortenLöschenliebe Grüße
Olja
Da ist ja schon einiges beachtliches in so kurzer Zeit entstanden. Jetzt habe ich Deinen Blog (dank des Kommentars auf meinem Blog:-)))) gefunden und kann öfter mal schönes sehen und lesen
AntwortenLöschenLG Eva
Liebe eSTe,
AntwortenLöschendas war sehr interessant und Du hast superschöne Quilts gearbeitet. Wow! Danke für Deine tolle Vorstellung,
liebe Grüße
Deine Ariane
Ein schöner Bericht zu Deinem patchigen Werdegang untermalt mit sehenswerten textilen Arbeiten.LG Maren aus Leerhafe in Ostfriesland
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