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17.12.2016

Blind date heute - Puschelblume/Martine

Farbenfrohe Werke von Martine

Ich liebe strahlende Farben und ich mag es auch ganz gerne bunt. Vor allem farbenfrohe Quilts haben es mir schon seit Jahren angetan. Ich - oh Verzeihung - zuerst sollte ich mich mal vorstellen: Ich bin Martine aus München und nähe schon, seitdem ich eine Nadel in der Hand halten kann. Bis vor 16 Jahren fertigte ich mit Vorliebe Kleidung und Faschingskostüme. Mit Patchwork und Quilting machten mich Freunde vertraut. Und das war für mich eine Offenbarung! Das Spiel mit Mustern und Schattierungen liebe ich seither über alles. Allerdings störte ich mich schon von Anfang an daran, dass ich in den Läden nie alle Stoffe in den Farben kaufen konnte, die ich mir für ein Projekt vorgestellt hatte. Also versuchte ich mich zuerst im Bemalen von Seide, bevor ich mich an das Färben von Stoffen heran traute.

So entstanden 2008 anlässlich der 850-Jahr-Feier in München zwei München-Quilts. Der erste zeigt die Isar zwischen den Stadtteilen Sendling und Giesing und hängt heute noch in meinem Wohnzimmer.



Im zweiten Quilt sind die architektonischen Wahrzeichen Münchens vereint. Er trägt den Titel: München ist bunt.



Nun befriedigte mich das Bemalen von Seidenstoffen ganz und gar nicht, also erlernte ich das Färben von Stoffen mit dem Buch „Färben in der Tüte“.

2009 stand mein nächstes Großprojekt an. Eine Freundin hatte Kurzgeschichten geschrieben und ich setzte diese Geschichten in Quilts um. Heraus kam meine erste eigene Quiltausstellung, bei der ich neun Quilts präsentierte. Zwei davon möchte ich euch zeigen.

Der erste Quilt heißt „Nachglühen“.
Stellt euch einen heißen Sommertag vor, an dem ihr im Garten in der Sonne liegt. So aufgeheizt geht ihr zurück ins Haus unter die kühle Dusche und schließt die Augen - das, was ihr jetzt seht und fühlt, ist das Nachglühen.



Der Quilt „Im Kino“ ist ausnahmsweise nicht aus selbst gefärbten Stoffen. Mit der Bargellotechnik lässt sich schon viel anstellen. Das Auf und ab des Musters und die Farben repräsentieren die Handlungsstränge und die Dramaturgie eines Kinofilms.


All die Stoffe, die man färben kann, kann man natürlich entfärben - und zwar mit Entfärbepaste. Das war nun eines meiner nächsten Projekte. Ich nahm einen grau und einen rot gefärbten Stoff und als Designgrundlage ein Foto, das ich von einem Haus in New York aufgenommen hatte. Heraus kam der Quilt „Rote Tür in rotem Rahmen“.


Ein Foto meiner nächsten New York Reise verarbeitete ich wieder in einen Quilt. Es zeigt Manhattan.


Dieser Quilt besteht aus drei Stoffen. Für den Himmel habe ich einen Stoff im Farbverlauf rot-orange-gelb-weiß-blau gefärbt, Das Wasser entstand mit Hilfe einer Shibori-Falttechnik und der dritte Stoff für die Häuser ist ein matt schimmernder schwarzer Baumwollsatin, den ich gekauft habe. Ich habe hunderte Punkte als Fenster aufgemalt. Hierfür verwendete ich eine Mischung aus Entfärbepaste und Stofffarbe. So entfärbte der schwarze Stoff und gleichzeitig wurde die neue Farbe aufgetragen. Zum Schluss applizierte ich den schwarzen Häuserstoff auf den Himmel und nähte das Wasser unten an.

Bei einem Besuch der Nadelwelt in Karlsruhe lernte ich den Siebdruck kennen. Mit Siebdruck lassen sich nicht nur Muster auf Stoff drucken, man kann mit dieser Technik z. B. auch entfärben. Die Möglichkeiten, Stoffe zu gestalten sind unendlich. Und so probierte ich verschiedene Muster aus und ließ mir auch Siebe nach meinen Vorlagen herstellen. Dann überredete mich eine Freundin beim Tula Pink QAL auf flickr mitzumachen. Bei diesem Projekt konnte ich so richtig in meinen Stoffen schwelgen. Ich habe fast alle Stoffe selbst gefärbt und mittels Siebdruck verschönert. Mir gefielen die Blöcke von Tula Pink recht gut, aber ich suchte ein anderes Layout. Da hatte es mir der Gipsy Wife Quilt besonders angetan. Und so vereinte ich die beiden in einem neuen Quilt „Tula Pink meets Gypsy Wife“.



Als kleine Besonderheit habe ich auf einige der Blöcke noch ein paar Nanas gemalt.

Und nun stelle ich euch meinen absoluten Lieblingsquilt vor: „Marilyn“

Er misst nur ca. 60 cm im Quadrat, technisch hat er es aber in sich.
Zuerst bereitete ich mich auf das Thema vor: Ich hörte eine CD von Marilyn Manson an und sah mir alle Marilyn Monroe Filme an. Dann hatte ich einen Plan: Das Lied „Hey, cruel world“ von M. Manson hatte es mir besonders angetan und so kreierte ich eine Vorlage für ein Siebdrucksieb und ließ es herstellen. Mittels der kombinierten Färbe- und Entfärbetechnik stellte ich den grauen und den schwarzen Hintergrundstoff her. Anschließend zerschnitt ich die Stoffe und nähte schmale Zwischenstreifen aus einem gekauften Stoff hinein. Dann applizierte ich M. Monroe auf das fertig gequiltete Top - nur mit einem Slip bekleidet. Jetzt ging es ans Klamotten nähen. Aus Seide habe ich verschiedene Outfits genäht, die MM in ihren Filmen trug. Auf die Seidenstoffe habe ich allerdings vorher noch viel Bildmaterial aus den 50er/60er Jahren mittels Lavendelumdruck aufgebracht. Die Bilder haben entweder einen Bezug zu M. Monroe oder zu den politischen Verhältnissen oder Ereignissen der 50er/60er Jahre. Dann versah ich die Kleider mit Haken und Ösen, sodass ich MM immer mal wieder umziehen kann, wie die Anziehpuppe aus Papier, die ich als Kind so liebte.


Hier trägt MM ein Outfit aus dem Film „Niagara“

Und hier eine Robe aus „Blondinen bevorzugt“.


Im Frühjahr bin ich dann auf die MQG gestoßen und der Münchner Gruppe beigetreten. Seither versuche ich zu ergründen, wie man sog. modern quilts kreiert. Einen ersten zaghaften Versuch habe ich mit 3 Buchhüllen unternommen:


Ich werde mich in Zukunft sicher noch intensiver mit modern quilts auseinandersetzen. Denn das, was mich an ihnen fasziniert, das sind die leuchtenden Farben!