08.10.2016

Blind date heute - Mondsternchen/Moni

Hallöschen,

ich bin Monika und lebe seit 25 Jahren in Köln. Damit bin ich noch lange keine Kölnerin aus Sicht der Kölner, sondern nur ein IMI (Zugereister). MING HÄTZ schlägt trotzdem für die Stadt, den Dom und den FASTELOVEND. Ich bin stolze und begeisterte Oma von zwei eigenen Enkelinnen und zwei „adoptierten“ Wahlenkeln.

Mit 11 Jahren habe ich das Nähen angefangen.
Mein erstes Projekt war ein Baby Doll im Nähunterricht mit ungeahnten Folgen. Da meine Mutter den rosa Flanell mit den türkisen Katzenköpfen bezahlte, nähte ich auf der alten Pfaff meiner Oma, natürlich einem Tretmodell, eine langbeinige Hose und eine langärmelige Jacke für meine kleine Schwester zum Geburtstag. Ich hatte Glück, denn sie liebte ihren neuen Schlafanzug und trug ihn, bis er fast ein Shorty für sie war. Das machte Mut und gab den Ausschlag für weitere Versuche: Shiftkleider für mich und meine andere Schwester, Röcke in jeder Form, Blusen, Hosen (nicht so gerne), später Abendkleider, Mäntel und komplette Kostüme (Blazer waren meine Leidenschaft). Ich vernähte alles was mir in die Hände fiel, Seide, Pelz, Wachstuch und Leder. Da ich auch noch mit Leidenschaft Pullover strickte, kannte ich gekaufte Garderobe so gut wie nicht. Patchen fand ich doof, viel zu altbacken und trutschi.
Das änderte sich erst, als ich für meine erste Enkelin keine „anständige“ Stoffdecke fand. Zufälligerweise war ich 2008 wegen der Reparatur meiner 25 Jahre alten Bernina®(die sollte meine Schwiegertochter bekommen) und dem Ankauf einer Neuen im Quilters Point in Lohmar bei Gudrun Wüst gelandet. Wow, was gab es dort für schöne Stoffe! und Fertigpackungen und Jelly Rolls und Werkzeuge und Lineale und Kurse……


Mein erstes Werk wurde ein Babyquilt aus einer Fertigpackung.
Jetzt war es völlig um mich geschehen. Ich trieb mich in den online Shops herum, stöberte dort in den Stoffen und versuchte mich an verschiedenen, zunächst traditionellen Blockmustern. Die Bücher von Bernadette Mayr und die von Kaffe Fasset waren meine ersten Inspirationsquellen.


Spielstadt von Bernadette Mayr

Mit dem freien Maschinenquilten hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten. Auf Empfehlung von Gudrum Wüst lernte ich Annette Valtl von der Quiltstation in Remscheid kennen, deren Arbeiten ich liebe und schätze. Quilts, die mir wichtig sind, lasse ich bis heute von ihr quilten.
Ich arbeitete lange Zeit allein. Erst im Dezember 2015 entschloss ich mich, mich den R(h)ein Quilterinnen anzuschließen, einer Nähgruppe, die Martina Odenthal bereits vor 13 Jahren in Köln gegründet hatte. Das war eine gute Entscheidung! Wir treffen uns außerhalb der Ferien jeden Montag, fachsimpeln, tauschen uns über Bücher und Zeitschriften aus, nähen mit der Hand bzw. einmal im Monat mit Maschine oder stricken, wenn es nichts zum Handnähen gibt. Wieverfastelovend (Altweiber) feiern wir auf besondere Art. An diesem Tag nähen wir von 11:11 bis 20:00 alle das gleiche Projekt. In diesem Jahr war das ein Duosilo. Für mich war dies die erste Erfahrung mit dem Nähen von Körben und Taschen. Seitdem macht mir auch das Taschennähen großen Spaß.




Durch Martina Odenthal lernte ich die Modern Cologne Quilters kennen. Liebe Martina und liebe May, herzlichen Dank, dass ich mich heute bei Eurem Bind Date vorstellen darf!



Mein Stil hat sich in der letzten Zeit geändert. Ich tendiere nun zu klareren Farben und Formen, kombiniere sie gerne mit der Farbe Grau in allen Schattierungen, nutze Speziallineale wie das Quick Curve Ruler (QCR) bzw. das QCR Mini oder übe mich im Paper Piecing und Applikationstechniken. Meine einzelnen Übungsblöcke verarbeite ich seit Neuestem nicht zu mehr Sammelquilts, sondern zu Tischsets.


Eine weitere Übungswiese ist der Splendid Sampler, bei dem jede Woche zwei neue Blöcke von verschiedenen Designerinnen vorgestellt werden. Außerdem spiele ich gerade mit verschiedenen Möglichkeiten, die das QCR noch bieten könnte.





Auf Facebook und Instragram bin ich als Mondsternchen unterwegs. Diesen Namen habe ich meiner französischen Bulldogge Charly geklaut. (Hoffentlich merkt er das nicht).



In der letzten Zeit beobachte ich eine deutliche Zunahme von EPP-Näherinnen mit ihren bemerkenswert wunderschönen Quilts. Aber, ehrlich, Handnähen ist nicht mein Ding.

Ich liebe Zen Chic und Bella Solids von Moda, Oakshots, Art Gallery Fabrics, Kona Cotton Solids und alles was grau ist. Kaffe Fassett Stoffe sind mir dagegen zu bunt und schwülstig. Für Taschen habe ich, wie so viele andere, die gut nähbaren Korkstoffe entdeckt.


Heißgeliebt sind meine vielen verschiedene Bernina® Nähfüße. Zu meinen Favoriten gehören ein Jeansfuß (8) der exakt eine 0,75 cm NZ liefert, der Patworkfuß (57) für meine am liebsten gewählte 0,6 cm NZ, ein Schmalkantenfuß (10 C) für ordentlich abgesteppte Kanten, ein Reißverschlußfuß (4) für meine Taschenprojekte, der Kräuselfuß(16) für duftige Mädchenkleider und der Rücktransportfuß mit transparenter Sohle (34 C) für Applikationen.


Nur noch recht selten nutze ich vorgegebene Quiltanleitungen. Gefällt mir hingegen ein Block, verwende ich ihn und verarbeite ihn zu einen Quilt für mich oder meine Liebsten nach eigenen Vorstellungen. Dabei ist mir eines immer sehr wichtig. Der Quilt muss eine Aussage oder eine Geschichte enthalten.



































Beispiele dafür sind der Meditationsquilt Vitalidade, die Rückseite des Quilts Parkschlösschen mit seinen Blick durch die Küchenfenster auf wichtige Jahresereignisse meiner Freundin und der Schutzengelquilt mit den gequilteten Sternbildern meiner Familie.

Ich danke Euch Allen fürs Lesen und freue mich auf Eure Kommentare.

9 Kommentare:

  1. Hallo Monika,
    ich freue mich sehr hier etwas über Dich zu lesen und auch Deine schönen Quilts zu sehen. Das sind wirklich alles ausgefallenen Stücke. Schade, dass Du beim Bilderanschauen hier nicht dabei bist und noch weitere Erläuterungen geben kannst. Ich finde sie nämlich super interessant. Der Quilt mit dem Foto von Monsternchen - ist das ein Hundequilt? Und die Sternzeichen liegen auf dem Tisch?
    Viele Grüße und ich habe sicher bald Gelegenheit Dich noch persönlich zu interviewen...
    Viele Grüße
    Martina

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  2. Hallo Moni,
    spannend zu lesen wie dein Weg zur Quilterin war und immer noch ist. Deine Sachen sind so schön und liebevoll genäht! Es hat mir große Freude bereitet dich kennenlernen zu dürfen. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder? Und wenn du eine Ferienvertreterin für Charlie brauchst...

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  3. Liebe Monika,
    eine interessante Geschichte ...
    Ist immer wieder faszinierend, wieviele der ursprünglich Klamotten-Näherinnen dann irgendwann zum Patchworken finden ... =)))
    Und ich habe mich gefreut, hier diesen tollen rot-orange-gelben Punkte Quilt (ich glaube, er war für eines deiner Kinder?) aus den noblen Stoffen wiederzufinden ... diese leuchtenden Farben faszinieren mich immer wieder ... =)))
    Mit herzlichen Grüßen
    Kirsten

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    1. Schau bitte meinen Kommentar unten..
      Monika

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  4. Liebe Monika, das alles spricht mich an, vor allem die Liebe zu GRAU !!! Momentan ganz mein Ding.
    Weiterhin allzeit gutes Gelingen wünscht
    Renate

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    1. Schau bitte meinen Kommentar unten,

      Monika

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  5. Liebe Monika,
    schön Deine Geschichte hier auf dem Blog zu lesen. Deine wundervollen Projekte habe ich teilweise schon
    in unserer Gruppe bewundert. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen
    liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Marianne

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  6. Liebe Monika,
    ja, dieses schöne Blind Date spiegelt ganz und gar das wieder, was dich ausmacht, tolle Quilts, super genäht, wunderschön gequiltet, die mit dem süßen Hund und eines hast du noch vergessen, nämlich deine wunderbar humorvolle Art und dein großes Herz zu erwähnen!!! Liebe Grüße von Martina

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  7. Liebe Martina, liebe May, liebe Kirsten, liebe Renate,
    ich danke Euch für Eure lieben Kommentare und freue mich, dass Euch meine Geschichte gefallen hat.
    Auch ich habe festgestellt, liebe Kirsten, dass viele vor allem sehr junge Klamottennäherinnen doch irgendwann zum Patchworken finden. Vielleicht muss man ein gewisses Alter erreichen, um zu erkennen, welches Potential in diesem schönen Hobby liegt. Man kann viel mehr damit ausdrücken, kann Geschichten erzählen und Stimmungen über Farben erzeugen. Das ist beim Kleidernähen nur sehr begrenzt möglich, selbst dann, wenn man eigene Entwürfe, wie ich das getan habe, umsetzt.
    Ein Beispiel für eine Geschichte ist der Quilt mit dem Foto von Charly. Das ist kein Hundequilt, liebe Martina, sondern der Quilt für meine Freundin, die von Köln nach Düsseldorf gezogen ist. Sie war (und ist es natürlich noch) die Patentante von Charly, sie hat ihn in Köln täglich gesehen und würde ihn nun in Düsseldorf vermissen. Damit er trotzdem täglich auf ihrem Sofa liegen kann, habe ich ihr diesen Quilt gemacht und auf der Rückseite symbolisch alles das wiedergegeben, was sie in ihrer Kölner Zeit so erlebt hat. Für sie ist das ein kleines Erinnerungsbuch.
    Der rot-orange-gelbe-farbene Quilt ist emotional geprägt. Mein Sohn hatte sich für einen Meditationsquilt die drei Farben gewünscht (die eigentlich gar nicht so meine sind) und sonst nichts vorgegeben. Also musste ich mich erstmal mit dem Thema Meditation und der dazugehörenden emotionalen Einstellung auseinandersetzen. Nun… das Ergebnis hat ihm sehr gefallen und ich glaube, dass die Energie, die in dem Quilt steckt, auf ihn einwirkt und auch den Namen Vitalidade (portugiesisch für Lebenskraft) rechtfertigt. Immerhin waren an dem Quilt zwei weitere Frauen beteiligt, Martin Süßmuth-Militzer hat mir die Stoffe brilliant gefärbt und Annette Valtl (Quiltsation Remscheid) hat dem Quilt mit ihrer Longarm die Seele eingehaucht.

    Die Farbe GRAU, liebe Renate, hat mich mein Leben lang fasziniert. Vor allem meine Wohnungseinrichtung ist von grau und weiß (mit etwas altrosa) geprägt. Dadurch habe ich so viele Möglichkeiten mit zeitlich begrenzten Dekorationen. Ich kann sie kunterbunt (mit farbigen Quilts) aufpeppen oder edel Ton in Ton mit etwas Silber gestalten. Ein Beispiel dafür ist der Tisch, liebe Martina, auf dem der Quilt mit den Sternbildern liegt. Den habe ich vor ca. 30 Jahren entworfen, vom Schreiner bauen lassen und die Zahl sieben verarbeitet: Tischplatte 140 x 140 cm, vier quadratische Beine mit jeweils 14 x 14 cm, selbst die Dicke der Tischplatte folgt der Zahl, sie ist 14 cm tief heruntergezogen….. und natürlich ist er GRAU lackiert.

    Liebe May, ich kann mir Charly als Ferienhund gut bei Dir vorstellen. Hat er nicht beim Eisessen in Lohmar an Deinen Füßen gelegen? Der Schlingel sucht sich seine Leute immer selber aus.

    Ich freue mich Euch zu sehen…. vielleicht in Münster, so long
    Monika

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