08.11.2018

Nähen als Sucht??

Diese Frage möchte ich in die Runde stellen, da ich (May) noch keine Antwort darauf weiß. Jedenfalls habe ich diese Frage bei einem Nähtreff gestellt bekommen - und dachte mir; nee. Das ist eine nette Beschäftigung, aber niemals eine Sucht. Oder vielleicht doch?

Eine Expertin für Suchtkrankheiten bin ich jedenfalls nicht. Auch wenn mein Alias etwas anderes vermuten lässt. Ich weiß nur ein paar Sachen darüber. Dass man in eine Art Parallelluniversum lebt, dass man ständig daran denken muss und dass man nötige Tätigkeiten gnadenlos zur Seite schiebt um in der Glückseligkeit zu verweilen.

Also wirklich; ich stehe doch nicht von einem auf das andere Bein hüpfend vor meinem Stoffdealer bis sie endlich ihren Laden öffnet. Und renne mit zittrigen Fingern rein und raffe was ich kann.



Oder ziehe das Nähmaschinenratteln dem Hausputz vor, oder gar der Familie. Nee, nee!

Oder vergesse ins Bett zu gehen, weil noch unbedingt was genäht werden muss.

Oder gar mit anderen Süchtigen rumhängen? Neee, nie im Leben.


Was ist das denn was so glücklich macht und uns die Zeit und Welt um uns herum vergessen lässt?
Die Beschäftigung mit den Händen, so wie Rauchen? Die Sammelleidenschaft? Die Farben, die Ideen? Oder doch die netten Treffen mit all den anderen Quilterinnen?

Keine Ahnung; für mich steht nur fest, dass es mir egal ist, ob es eine Sucht ist oder nicht. Mir macht es riesigen Spaß!

In diesem Sinne

Eure

May

und die


18 Kommentare:

  1. Wenn ich da ehrlich drüber nachdenke dann ist es schon irgendwie eine Sucht!
    Ich mag es nicht missen.
    Ich sammle.
    Ich finde, Putzen wird überbewertet ;-)
    Und es sind die Farben - so ganz anders bunt als in der täglichen Arbeit.
    Und es ist so friedlich im Nähzimmer (meistens)
    Ich muss dahin - unbedingt!
    LG an alle anderen Süchtigen!
    Valomea

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    1. Liebe Valomea, wir haben so viel Spaß mit unserem Hobby; es kann nur gut sein für uns und für unsere Umgebung. Alleine dadurch, dass wir zufriedener und ausgeglichener sind. In diesem Sinne machen wir fröhlich weiter und genießen die Abenteuerreise :-)

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  2. Liebe May,
    was für ein schöner Post. Du sprichst mir aus der Seele und meine ärgste Sorge an. Mit dur, euch MCQs, lasse ich mich gerne in die Schublade der Süchtigen schieben. Spaß beiseite, ich denke wir können uns glücklich schätzen ein Hobby zu haben, was uns so viel Freude, Freunde und tolle Ergebnisse beschert.
    Liebe Grüße
    Alex.

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    1. Liebe Alex, ohne dieses Hobby wäre ich ein armer Mensch.

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  3. Ne als Sucht würde ich es nicht beschreiben. Eher als eine Tätigkeit die tolle
    Dinge entstehen lässt. Wenn ich überlege wie viele andere Dinge ich täglich mache.
    und das 7 Tage die Woche, 12 Monate im Jahr... nein dann ist das keine Sucht.
    LG heidi

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    1. Die Kreativität die in uns steckt lässt uns den Alltag bewältigen. Gut so!

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  4. I beg to differ: Leidenschaft/Begeisterung und Sucht sind dann doch zwei sehr unterschiedliche Dinge. Das eine erfüllt, das andere zerstört. Man sollte beide Begriffe nicht vermischen (auch nicht zum lustigen Kokettieren), denn das verniedlicht die Sucht und verhindert, dass man sich kritisch mit seinem Verhalten auseinandersetzt. Ich glaube nicht, dass es sonderlich viele Nähsüchtige da draußen gibt. Allerdings könnte bei manchen Menschen die Grenze zwischen ungehemmtem Konsum und Kaufsucht (was natürlich auch Stoffe o.ä. betreffen kann) durchaus schon verschwimmen.

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    1. Das ist natürlich eine ganz richtige wissenschaftliche Sicht und da hast Du sicher Recht.
      Wir hier sind ja absolute Hobbyisten auf vielen Gebieten und haben daher die Begriffe leider durcheinander gebracht und damit aber viele Reaktionen erreicht...dann hoffen wir mal, dass wir nicht kaufsüchtig sind. Das wäre ja u.U. ruinös!

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    2. Liebe Nria, ich wollte mit meinem Post zum Nachdenken anregen. Wo gehen die Grenzen zwischen "normal" bzw "krankhaft"? Für mich sehen sie sehr fließend aus und scheinen mit gesellschaftlich Akzeptiert Hand in Hand zu gehen. Nähen sowie Gärtnern, Kochen, Lesen und vieles mehr gehört für mich eindeutig in die Kategorie mentale Gesundheit, sofern ich weder mich selbst noch meine Umgebung ernsthaft damit schade. Aber wie sieht es mit Kunst aus? Gesellschaftlich akzeptiert ja, aber immer gesund? Ich weiß es nicht. Und so geht es mir mit vielen anderen Themen. Wo geht die Grenze zwischen Leidenschaft und Zwang?

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  5. Als Sucht sehe ich es nicht wirklich, wenn es doch eine sein sollte...Bin ich es gern.es ist ein wunderbares Gefühl, mit Stoffe und Farben umzugehen und mit eigenen Händen,etwas Kreatives entstehen zu lassen.immer ein schönes Geschenk parat zu haben,meistens ein Unikat, ist die zweite schöne Seite an unserem tollen Hobby.

    Lg Klaudia

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    1. Es ist wirklich ein tolles Hobby mit vielen schönen Facetten.

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  6. Es ist ein (meistens) bunter Ausgleich zum grauen Alltag und es bereichert das Leben. Es ist ein Ablenkungsmanöver in schwierigen Zeiten und es ist ein Hobby, das viel schöner ist als fernsehgucken. Wenn das alles eine bedeutet, dass ich süchtig bin, dann will ich das gerne sein. Aber da ich ganz viele kenne, die auch so ticken wie ich, denke ich mal, dass alles normal ist. Danke, Ihr MCQs, dass ich mich normal fühle.
    Viele Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina, auch mich hat das Nähen mir in schwierigen Zeiten geholfen irgendwie weiterzumachen. Und es ist für mich eine eindeutige Bereicherung meines Lebens. Ja, wir ticken gleich :-)

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  7. Wenn ich morgens vor der Entscheidung der einzuschlagenden Richtung stehe, nach links = Nähzimmer, nach rechts = Haushalt u. ä.(lange Liste), bemerke ich einen deutlichen "Linksdrall". Mein unausgewogenes Verhältnis zur rechten Seite empfinde ich mitunter schon als Gratwanderung zwischen meiner Vorstellung von Vernunft und Nachgiebigkeit. Im Hintergrund wabert schon mal das schlechte Gewissen (bei Regenwetter weniger).
    Unbestritten ist unser Hobby ein erfüllendes Erleben und wird es auch bleiben - und deshalb wende ich mich im Anschluss an diesen Kommentar wieder nach? na? Links!

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    1. Ich sehe dich gerade mit ausgeprägtem Linksdrall vor meinem inneren Auge ;;;;;)))))) herrlich!!!!

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    2. Auch mir verleit die Vorstellung vom ausgeprägtem Linksdrall ein Lächeln aufs Gesicht. Köstlich!!!

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  8. Liebe May,
    das eine und andere Mal mußte ich schon herzhaft lachen bei Deinem Beitrag, allem voran das mit dem Stoffladen.
    Süchtig - nein! Pflichtprogramme werden eindeutig überbewertet, im Alter sieht man es dann schon etwas gelassener. Ich putze nicht, weil Freitag Putztag ist - ich putze wenn wirklich schmutzig ist und auch mal am Mittwoch etc. ;-) Creativität ist doch ein wunderbares Geschenk, was nicht jedem gegeben ist. Also - nutzen wir einfach unser schönes Talent. :)
    Man darf aber auch bei allem Schmunzeln nicht vergessen, daß genau dieses Talent auch der Heilung/Besserung dient. Mich hat das Nähen schon aus manch ganz tiefem Loch geholt und ganz ehrlich, dafür bin ich sehr dankbar und ich bin dann auch gern süchtig.
    Ich sage nur: Ein Hoch auf unser creatives Schaffen!
    Viele Grüße
    Barbara

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  9. Hallo May,
    der Beitrag ist zwar schon einige Zeit im Netz, doch gern möchte ich noch "meinen Senf dazugeben".
    Natürlich bin auch ich begeisterte Patchworkerin, die jede Möglichkeit nutzt, unserem tollen Hobby nachzugehen. Jedes Mal stelle ich fest, dass es für mich einer Meditation gleich kommt. Dabei kann ich rundum alles vergessen und mich voll und ganz dem Augenblick widmen. Deshalb würde ich es - wie Barbara - gern in den Bereich Heilung/Besserung einordnen. Von Sucht, im herkömmlichen Sinn, ganz weit weg. Allerdings habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass mich zeitweise, in Anbetracht der vielen (unmöglich alle zu erfüllenden) Nähwünsche, eine gewisse Unruhe/Ungeduld befallen hat. Gerade meine Schulterverletzung in diesem Sommer hat mich diesbezüglich ein bißchen zum Nachdenken gebracht und mich viel mehr Gelassenheit gelehrt. Jetzt bin ich nicht so sehr davon "besessen" möglichst viele Projekte anzufangen und "zu schaffen", sondern nur wenige mit viel Ruhe zu bearbeiten. Es gibt keinerlei Zweifel, dass mir unser Hobby sehr gut tut und genau das lese ich auch aus den bisherigen Antworten, die ich mit viel Interesse gelesen habe.
    LG eSTe

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